wie alles begann
160 Jahre ist es her, dass der Königsbau
zu einem Teil von Stuttgart wurde.
Der Bau, weder unproblematisch noch unumstritten,
war geprägt von Budgetvorgaben, die – und da
ähnelt es heutigen Bauvorhaben – nicht
eingehalten wurden oder werden konnten.
die Architekten
Christian Friedrich von leins
War Gründungsrektor an der Technischen Hochschule. Erbauer der Villa Berg, der Johanneskirche, des Neorenaissancesaal der Liederhalle und letztendlich des Königsbaus. 1814-1892
Johann michael knapp
Lebte 20 Jahre als Architekt in Rom, wo er als einziger ausländischer Architekt Aufträge erhielt, bevor ihn der König zum württembergischen Hofbaumeister berief. Erbauer der Jubiläumssäule. 1791-1861
ludwig von zanth
Hofbaumeister, der das Wilhelma-Theater, die Gartenanlagen und maurischen Gebäude der Wilhelma erbaute sowie für den König einen Concertsaal am jetzigen Standort Königsbau plante. 1796-1857
Platz mit Geschichte
Zwischen 1855 und 1860 wurde der Königsbau auf Geheiss
König Wilhelms I. genau an der Stelle erbaut, wo einst der alte
Redoutensaal für glanzvolle Feste stand. Er wurde als
Ballhaus und Konzertsaal genutzt. Stuttgart war damals die kleinste
der königlichen Residenzstädte in Deutschland.
Der König, seine Architekten und ein großes Bauvorhaben.
1852
beauftragte König Wilhelm I. den Architekten Karl Ludwig Wilhelm von Zanth mit der Planung eines Festsaalgebäudes anstelle des Redoutensaals. Der Hofbaumeister arbeitete zwei Jahre an dem Entwurf, der kurz vor Ausführung wegen zu hoher Kosten – 673.122 süddeutsche Gulden (fl) – vom König abgelehnt wurden. Er wollte maximal 300.000 Gulden aufgeben.
Bedingungen des Königs
Eine erneute Ausschreibung begann. Bedingung vom König: Nicht den gesamten zur Verfügung stehenden Platz zwischen Bolz- und Fürstenstraße verbauen, einen Raum für Ausstellungen und Konzerte integrieren, anstelle der Arkaden Säulen verwenden, Einbau von Restaurants und Läden auf der Rückseite, Gasbeleuchtung. Johann Michael Knapp und Christian Friedrich von Leins reichten Entwürfe ein, Zanth bessert nach.
1857 - 1860
Knapp, fast 50, bekam den Zuschlag für den Bau des Königsbaues. Sein Kostenvoranschlag betrug 388.8811 fl. Hatte der Architekt mit dem Bau der Jubiläumssäule auf dem Schlossplatz große Anerkennung erlangt, so sollte doch dieses Vorhaben misslingen. Leins baute schließlich alleine und mit erheblichen Änderungen. Knapp zog sich verbittert zurück und starb kurz nach der Einweihung des Königsbaus.